Jetzt folgte eine richtige Pause, aber ich wusste, dass noch was kommt, denn ich fühlte noch ein Kitten und das war noch relativ weit oben im Gebärmutterhorn. Mono putzte sich erstmal ausgiebig und danach wagte ich es und gab ihr ihre Kitten, versuchte sie auch anzulegen. Nummer 3 war ganz schlau und hat die erste Zitze genommen, die ich ihm anbot. Nummer 1 versuchte ich als nächstes, aber der wollte ja gar nicht. Er wollte lieber wieder in Mami zurück kriechen... Nummer 2 konnte ich nach einiger Zeit an eine Zitze überreden, da war Nummer 3 schon fast das erste mal in seinem Leben satt. Also habe ich ihn abgezogen und den Wildfarbenen angelegt. Das hat funktioniert, Nummer 1 trank sofort, der faule Hund - zu faul, sich was selbst anzusaugen. Aber Nummer 3 war noch nicht satt genug, ihm die Zitze zu überlassen und eroberte sich "seine" zurück. Nummer 1 hatte aber nun endlich "Milch geleckt" und war dann auch in der Lage, sich eine Zitze anzusaugen. Schließlich waren 3 der 4 guten Zitzen an die Kater vergeben und sie saugten genüsslich, als Mama wieder presste. Also habe ich schnell alle Kitten eingesammelt, aufs Magnetkissen gelegt und einem Handtuch abgedeckt. Kaum war ich damit fertig, war auch schon das vierte Kitten geboren.
Um 15:47 Uhr wurde dann endlichein Mädchen geboren - ich war entzückt, weil ich schon dachte, dass es mal wieder ein Katerwurf werden würde. Die Kleine ist wildfarben und wog nur 76 g.
Ich war gerade fertig, die Kleine zu versorgen und wollte Mono nur vorsichtig abtasten, ob jetzt alles draußen ist, da bekam sie beim über sie streichen eine Wehe und - Überraschung - Kitten Nummer 5 war geboren. Das war es 15:55 Uhr... Es ist wieder ein wildfarbener Kater, sein Geburtsgewicht war 88 g.
Ich war völlig geplättet. Nach Monos Darminvagination letzten Februar hatten mir die Tierärzte alle gesagt, dass sie zwar noch Würfe bekommen kann, aber keine großen mehr, denn schließlich fehlen ihr über 30 cm Dünndarm, was die Nährstoffversorgung schon etwas einschränkt. Und nun 5 (in Worten fünf!) Kitten. Ich weiß auch gar nicht, wo sie die versteckt hatte, sie hatte grade mal ein knappes Kilo zugenommen. Ich freute mich - wir freuten uns und freuen uns noch. Bisher hat Mono auch immer in den ersten Tagen noch ein Kitten verloren, aber diesmal nicht, alle 5 wachsen und gedeihen. Das Mädchen ist zwar weiterhin die leichteste, hat aber wie ihre 4 Brüder immer ein gut gefülltes, strammes Bäuchlein. Die Gewichtszunahme nach einer Woche lag zwischen 95% (beim Drittgeborenen) und 109% (beim letzten Kitten). Mit 6 Tagen hatte der Dritte als erster die Augen auf, mit 8 Tagen das Mädel als letzte. Der Rest machte mit genau einer Woche die Augen auf. Im Alter von 9 Tagen wogen fast alle über 200g, Nummer 3 brauchte noch einen Tag länger, diese Marke zu überschreiten und das Mädchen schaffte es erst mit 12 Tagen, 200 g zu wiegen. Kurzum: Sie entwickeln sich unterschiedlich, aber alle gut!
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Mit 3 Wochen schon bekamen die Kitten ihre Namen. Ich hatte schon seit der Geburt nach Namen gesucht - diesmal nicht der "Möglichst-Zwei-Silben-Regel" folgend, weil das immer sehr schwer ist, wenn die Namen mit einem Vokal anfangen sollen. Im Atlas bin ich dann fündig geworden und hatte 2 Namensgruppen: Städte in den USA und Inseln. Die Inselnamen waren viel schwerer zu merken, aber auch um so viel schöner und ungewöhnlicher, dass wir uns dafür entschieden. Jedenfalls ist man sehr erstaunt, wie viele Inseln auf der Welt mit dem Buchstaben A anfangen. Und bis auf die Insel "Aruba" (die ich nicht als Namen verwendet habe) habe ich persönlich noch nie von einer gehört...
Die kleine wildfarbene Maus hat den Namen "Aranuka" bekommen, das ist eine der Gilbert-Inseln.
Der erstgeborene wildfarbene Kater hat den sehr maskulin klingenden Namen "Adrikan" bekommen. Das ist eine wirklich minikleine Insel im Bikini-Atoll.
Der zweite wildfarbene Kater, der letztgeborene, heißt jetzt "Atauro", auch sehr männlich klingend und der erste Name, den ich mir auf Anhieb merken konnte von meinen ausgesuchten Insel-Namen. Atauro ist eine der kleinen Sunda-Inseln (Indonesien) und liegt nördlich der Insel Timor.
Für die beiden sorrel Kater habe ich schließlich weicher klingende Namen genommen. Der erste heißt jetzt "Ambon", auch eine indonesische Insel. Ambon gehört zu der Inselgruppe der Molukken.
Der zweite sorrel Kater hat einen ganz weich klingenden, deutlich französisch angehauchten Namen bekommen - Er schaut halt immer ganz lieb und hat ein ganz weiches Fell - so ein süßer Mini-Lootah musste einen sehr wohlklingenden Namen bekommen: "Anjouan". Zu finden ist Anjouan innerhalb der Inselgruppe der Komoren im Indischen Ozean.
Insgesamt finde ich die Namen passend und klangvoll und vor allem "noch nie gehört" - was ja bei A-Namen selten ist, denn fast alle Züchter haben ja mal einen A-Wurf.....
Nach 3 Wochen Rundum-Versorgung der 5 Kitten durch Mono nahmen die Kleinen nicht mehr gut zu und Mama sah ziemlich ausgesogen aus. Ich fütterte etwas zu, was die Babys aber sehr unterschiedlich annahmen. Schließlich entsann ich mich an das leichtverdauliche, kalorienhaltige Spezialfutter, was Mono damals in Beutelchen nach ihrer OP bekommen hatte: RC Intestinal. Ich besorgte es beim Tierarzt und machte Mono sehr sehr glücklich.... sie liebt dieses Zeug! Zwar sieht sie immer noch aus wie Haut und Knochen, obwohl sie frisst wie blöd, nicht nur vom Spezialfutter. Aber die Milchbar regenerierte sich schnell und die Babys nahmen wieder zu.
Nachdem es ein paar Tage wieder bergauf ging, die Kitten waren mittlerweile 4 Wochen alt, gab es dann doch die ersten Lektionen zum Thema "Katzenklo" und "wie fresse ich selbst". Zeitgleich mit diesen Lektionen waren die Kitten dann aber auch schon so munter und groß, dass sie es locker aus ihrem "Laufstall" schafften und das Zimmer eroberten. So viele neue sachen mit 4 Wochen: Größere Welt, Katzenklo, Futter.... Wie immer war die erste feste Nahrung, die probiert wurde, Katzenstreu - aber dieser Wurf hatte nach 24 Stunden raus, wozu ein Katzenklo da ist, ich musste nicht einmal was zeigen! Allerdings ging es mit dem Fressen nicht bei allen so schnell. Aranuka und Anjouan, ohnehin die leichtesten des Wurfes, weigerten sich vehement, dieses widerliche Futter, dass ich ihnen ins Maul steckte, zu fressen. Die anderen 3 frassen allerdings gut und gerne, so dass in diesen Tagen eine Gewichtslücke entstand, die sich auch nach ein paar Wochen noch nicht geschlossen haben sollte. Hinzu kam ein leichter Durchfall durch die Futterumstellung, mit Ampitab habe ich das aber hin bekommen, denn leider hat Zoolac allein nicht gereicht.
Mit 5 Wochen war dann alles schon seit Tagen wieder auf dem aufsteigenden Ast, alles lief bestens, alle frassen und gingen aufs Klo mit prima Würstchen. Aber dann bekam Mono Kotzeritis, sie hatte die Nacht mehrfach erbrochen und wollte partout nichts fressen, nicht mal ihr heißgeliebtes Intestinal Futter. Ich musste ihre 2 mal MCP-Tropfen geben, erst am späten Nachmittag ging es ihr besser und sie war gewillt, wieder zu fressen. Am Abend gab es auch schon wieder Milch für die Kitten, die die Mama fast gar nicht gesehen hatten an diesem Tag. Trotzdem hatten alle, obwohl sie gut gefressen hatten, diesen Tag abgenommen, deutlich sogar. Muttermilch macht doch ganz schön was aus noch in den Alter! Tja, und wie das dann nunmal so ist, kotzten dann die Babys am nächsten Tag. Aber bis auf Ambon (ausnahmsweise traf es mal den schwersten, der in einem solchen Fall noch etwas zuzusetzen hat!) waren alle trotzdem munter und spielten. Nur Ambon ging es richtig mies. Deshalb bekam er auch einen Tropfen MCP von mir. MCP ist sehr bitter, aber es hilft bei Erbrechen wirklich gut. Abends war auch Ambon dann wieder auf der Höhe, zumindest, was das Spielen anbelangte. Er hatte natürlich ordentlich abgenomen, aber die Geschwister - oh Wunder - hatten alle gut zugelegt trotz Erbrechens. Da solche Probleme auch mit der Überhandnahme von schlechten Darmbakterien zu tun haben können, gab ich sicherheitshalber noch 3 Tage lang allen inklusive Mama etwas Zoolac Paste.
Gerade wiederhergestellt habe ich dann beschlossen, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre für die erste Wurmkur. Mit fünfeinhalb Wochen gab es dann 3 Tage lang Panacur, den Kleinen gab ich nicht mal einen halben Milliliter vom Saft, Mono bekam Tabletten. Der Kot wurde nur minimal weicher vom Panacur, was mit einmaliger Zoolac Gabe weg war. Bis auf die Tatsache, dass Panacur Saft echt scheußlich schmecken muss und die Kitten sich bei der Einnahme nach allen Regeln der Kunst anstellten, lief diese erste Wurmkur aber sehr gut. Ich hoffte auf eine problemfreie Phase, damit ich die Kitten auch mal homöopathisch impfen konnte - und meine Hoffnungen wurden erfüllt.
Mit 6 Wochen waren die Gewichte der Kitten nicht berauschend, aber auch nicht besorgniserregend. Ich habe es öfter, dass Somaliwürfe eher zu leicht sind in den ersten Wochen. Wenn es dann aber an die zweistelligen Wochenbereiche geht, sind die meisten wieder voll im Soll. Und selbst wenn nicht - solange es ihnen gut geht, sie munter sind und immer ein wenig zunehmen, ist doch alles gut. Riesen werden die alle nicht aus dem Wurf, nicht bei einem Vater, der grade Mal 3 kg wiegt. Mit genau 6 Wochen wogen alle Kater bis auf Anjouan um die 570 Gramm, während Anjouan gerade die 500 g erreicht hatte. Aranuka lag bei 460 Grämmchen.
Mit gut 7 Wochen gab es dann - relativ spät für meine Verhältnisse - die 1. homöopathische Impfung mit der Sinusitis-Nosode. Schon eine gute Woche später, also mit achteinhalb Wochen gab es die erste richtige Impfung: Katzenseuche, Katzenschnupfen und Chlamydiose, die gut vertragen wurde. Sogar die gemeinschaftliche fahrt zum Tierarzt war okay, die Bande war verhältnismäßig leise und beim Tierarzt so gut drauf, dass die Ärztin mal wieder ihre Kamera zückte, um die 5 Wusel auf ein Bild zu bannen, wie sie aus dem Kennel stürmen.
Mit 9 Wochen gab es dann die erste Herpes Simplex Nosode für den Wurf. Anschließend wurde der Stuhl bei manchen wieder etwas weicher, auch bei Mama, was aber mit Zoolac und Dia Dog sehr gut geregelt werden konnte. Mit knapp 10 Wochen gab es dann Wurmkur 2 - die war dann aber ganz problemlos, nämlich eine halbe Tablette Milbemax S, ein einziges Mal - eine Kleinigkeit gegen den übel schmecken Panacur Saft vor ein paar Wochen....
Mit zehneinhalb Wochen schwankten die Gewichte der Kitten ohne für mich ersichtlichen Grund. Mal wurden 30 g am Tag zugelegt, aber 25 g am nächsten Tag wieder abgenommen. Es ging voran, aber sehr schleppend. Vor allem die Schwankungen machten mich kirre, weil sie bei allen Kitten waren und ich keine Erklärung hatte. Also probierte ich erstmals das von meinem Homöopathiebuch als "Zaubermittel" empfohlene Terrakraft aus und gab Mono und den Kitten täglich mindestens 1 x 1 ml davon, Mono bekam etwas mehr. Nach einer Woche ging es mit den Gewichten der Kitten kontinuierlich bergauf. Auch Mono tat diese Woche Terrakraft Kur sichtlich gut und sie nahm augenscheinlich zu. Vor gut 3 Wochen war sie noch klapperdürr und hatte grade mal 2,2 kg, ich fürchtete fast, dass sie unter 2 kg fallen könnte. Jetzt lag sie schon wieder bei 2,7 kg und fraß genauso gut wie die ganze Zeit schon. Es ging also Dank Terrakraft bergauf, wirklich ein Zaubermittel.
Mit 11 1/2 Wochen gab es dann die 2. Sinusitis Nosode und Aranuka und Atauro mussten zum Tierarzt. Die beiden sollten ja in Züchterhände, also musste die Blutgruppe bestimmt werden und gechipt werden mussten sie auch. Das Chippen und die Tollwutimpfung anschließend war kein Problem, aber bei der Blutabnahme sind beide ja fast gestorben. Atauro war noch schlimmer als Aranuka, wahrscheinlich weil er schon angestachelt war von ihrem Gejammere. Aber manche Kitten sind halt schwierig beim Blut abnehmen, die bekommt man kaum mit 4 Händen gehalten, die sind dann fast aus Gummi, so können die sich biegen und winden, die kleinen Racker.
2 Tage bevor er 12 Wochen alt wurde, wurde dann Adrikan kastriert. Auf der Hin- und Rückfahrt hat er sich protestierender Weise das Gesicht dick gerieben an den Gitterstäben des Kennels. Er sah aus wie ein Preisboxer hinterher. Aranuka und Atauro hatten das zwar auch bei der Fahrt zur Blutabnahme gemacht, aber sie sahen nicht annähernd so "rund" am Kopf aus wie er... Zusammen ließ sich der Wurf super transportieren, aber wehe, sie waren alleine im Kennel.... Als Ambon und Anjouan mit gut 15 Wochen kurz vor ihrer Abgabe kastriert wurden, war es auch so, da ich sie sicherheitshalber in getrennten Kenneln transportiert habe. Aber auch diese beiden Jungs haben die frühe Kastration gut überstanden.
Mit ziemlich genau 12 Wochen gab es dann die 2. Impfung, diesmal nicht nur gegen Seuche, Schnupfen und Chlamydiose, sondern auch gegen Leukose. Der Fünffachimpfstoff wurde aber wie immer gut vertragen. Eine Woche später folgte die letzte Nosode, nämlich nochmal Herpes Simplex. Dann waren die Lütten bereit für den Auszug.
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