Smeralda's Somali und LaPerm Katzen
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Nun zu den "Gretchenfragen": Was kostet eine Rassekatze?
Wieso sind die Preise so unterschiedlich? Warum sind Rassekatzen so teuer? und: Ist das wirklich teuer?

Ein Smeralda's-Kitten kostet für Liebhaber (also Nichtzüchter) 650 €, ob nun Somali oder LaPerm. Verkaufen wir ein Jungtier an eine andere Zucht, kostet eine Somali 800 €, eine LaPerm zur Zucht ist je nach Qualität noch teurer. Schließlich ist die Rasse LaPerm noch jung und selten, ein Import aus den USA oder Neuseeland würde einen Züchter sicherlich immer noch teurer kommen. Wenn sich jemand entschließt, 2 Jungtiere auf einmal zu nehmen (z.B. Wurfgeschwister), dann haben wir einen Preis von 1200 € für beide Tiere veranschlagt. Für Liebhaber ist aber sicherlich auch folgendes interessant: Bei der LaPerm kommt es zucht- und rassebedingt schon mal vor, dass Kitten ohne Locken im Fell zur Welt kommen. Diese Tiere sind vom Wesen her LaPerms, die auch genauso fürsorglich (bezüglich Liebe, Futter, Impfungen etc.) aufgezogen werden wie gelockte LaPerms. Aber eigentlich sind diese "LaPerm Glatthaar" keine richtigen, standardgerechten LaPerms, schließlich fehlt ihnen das Hauptmerkmal der Rasse, die Locken! Stammen diese Kitten aus einem Outcross, können wir auch nicht mit Sicherheit sagen, wohin sie sich nun genau entwickeln, so dass wir ungelockte LaPerms an Liebhaber deutlich günstiger abgeben, nämlich für 350 €. Dieser Preis gilt übrigens auch für Kastraten, wenn wir denn mal eine Katze aus unserer Katzencrew abgeben müssen.

Bei den jetzt von uns gezüchteten beiden Rassen ist der Preis recht einheitlich, alle uns bekannten Züchter verkaufen ihre Kitten an Liebhaber auch im Dunstkreis von 550 bis 650 €. Es gibt aber auch Rassen, bei denen die Preise für den Käufer zunächst unerklärlich unterschiedlich sind. Bei den Maine Coons wissen wir, dass die Liebhaberpreise für eine Coonie mit Stammbaum je nach Züchter und Farbe (vielleicht auch je nach Geldbeutel oder IQ des Käufers?) zwischen 300 und 750 € liegen.

Weshalb die Maine Coons oder auch andere viel gezüchtete Rassen teilweise so billig geworden sind, kann man sich vielleicht mit der "Übersättigung des Marktes" erklären. Es gibt so viele Züchter und Leute, die mal einen Wurf haben wollten, so dass es mehr Kitten als Käufer gibt. Da viele potentielle Käufer erstmal nach dem Preis fragen, werden dann von solchen "Züchtern" preisliche Abstriche gemacht, damit sie die Kitten überhaupt verkaufen. Hinzu kommt die Tatsache, dass viele Käufer junge Katzen kaufen wollen, was heißt, je älter die Katzen in der Cattery werden, um so weniger sind sie noch wert (obwohl sie eigentlich mehr gekostet haben, z.B. an Futter). Manche sind sogar von vornherein billiger, vielleicht weil die "Züchter" selbst für ihre Tiere nicht so viel bezahlt haben oder sonst nicht viel zur Pflege und Vorsorge gemacht wurde.

Inzwischen würde ich prinzipiell keine gut durchgezogene, standardgerechte Katze für weniger als 500 € kaufen, denn da kann irgend etwas nicht stimmen. Aber leider ist auch ein Preis von 750 € keine Garantie für ein gutes Tier aus einer anständigen Zucht.

Sicherlich ist uns klar, dass wir beim Preis für Rassekatzen mit Papieren aus einer guten Cattery über Beträge reden, die ein Normalmensch als hoch bezeichnet. Oft sind die Leute richtig schockiert, wenn sie hören, was eine Rassekatze kostet. Vielleicht fangen deshalb so viele Leute das Züchten an, weil sie glauben, man könnte hier den dicken Reibach machen, da man die Tiere ja so teuer verkaufen kann. Weit gefehlt, Katzen züchten ist ein richtig teueres Hobby, bei dem man ganz nebenbei auch extra starke Nerven braucht und ein finanzielles Polster - beides um Rückschläge jeglicher Art zu überwinden. Hier kann ich z.B. ansteckende Krankheiten erwähnen, die erstmal auskuriert werden müssen, bevor man ein Kitten aus der Cattery verkauft. Das passiert oft schuldlos und kann dazu führen, dass man seinen Tierarzt duzt, weil man ihn öfter sieht als die eigenen Familienmitglieder. Das Geld, das wir beim Tierarzt gelassen haben, als wir binnen einer Woche 2 Kaiserschnitte machen lassen mußten (natürlich sonntags bzw. ausserhalb der Sprechzeiten) übersteigt deutlich den Liebhaberpreis einer Katze von uns. Aber auch ein oder mehrere unerwartet kleine Würfe oder eine tolle Zuchtkatze, die überhaupt keine Babys bekommt, sind ohne Rücklagen nicht zu meistern. Und in eine zukunftsorientierte Zucht muß man auch immer mal wieder was investieren, sprich eine neue Zuchtkatze kaufen oder gar importieren. Also kann man sich denken, dass eine liebevoll geführte Hobbyzucht sich auf Dauer nicht selbst tragen kann. ABER: Wenn man dann schließlich schöne Kitten gezogen hat, die entweder einen tollen Lebensplatz bekommen haben oder gar in der eigenen oder einer anderen Zucht erfolgreich sind, vergißt man die viele Arbeit und die ganzen Rückschläge und fühlt sich richtig gut und glücklich.... Deswegen züchten wir - nicht um Geld zu verdienen, das verdient sich mit anderen Arbeiten viel leichter!!!! Aber einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen UND Katzen züchten mit einem gewissen Stamm von Tieren fanden wir nicht okay, weshalb ich nur noch ganz wenig arbeite, um die meiste Zeit die Katzen betreuen zu können.

Dadurch, dass Rassekatzen so "teuer" sind, versuchen die Leute immer wieder, billiger an eine Rassekatze zu kommen. Merkwürdig, dass es dann eine "normale" Katze nicht tut, man will schon das Rassetier, aber nicht für so viel Geld. Ich kann das noch größtenteils nachvollziehen, wir waren früher mal genauso, deswegen haben wir uns damals die Wurfgeschwister Marlowe und Taylor gekauft, beide ohne Papiere, sehr günstig und beide angeblich Maine Coons. Taylor war aber allerdings, was erst später gut zu sehen war, ein kurzhaariger Mischling und auch charakterlich völlig anders als sein offensichtlich "nur" Halbbruder Marlowe. Sicherlich haben wir ihn trotzdem geliebt, aber wir haben das Geld eigentlich für "was anderes" bezahlt. Soweit zu unserer Erfahrung mit billigen Rassekatzen: wir wurden übers Ohr gehauen!

Falls Sie sich fragen, warum Sie Taylor nicht bei unseren Katzen finden können, ganz einfach: Er hat sich nach einigen Jahren nicht mehr richtig wohl gefühlt bei uns, mochte die quirligen Kitten nicht und ist zu einer guten Freundin umgezogen., wo er sich sehr wohl gefühlt hat, bis er wegen eines Nierenproblems mit knapp 8 Jahren starb. Weitere Einzelheiten über Taylor erfahren Sie auf unseren Katzenseiten.

Die beiden häufigsten Argumente, wenn jemand eine Rassekatze billiger bekommen will, sind: 1. "Ich will ja nicht züchten, also kann ich auf den Stammbaum verzichten! ... Kennen Sie nicht jemanden, der diese Rasse ohne Stammbaum verkauft?" und 2. "Die Katze kann ruhig ein paar kleine Schönheitsfehler haben, dann ist sie nicht zur Zucht geeignet und folglich sicher billiger."

Zu 1.: Der Stammbaum ist zwar Voraussetzung, um mit einer Katze züchten zu "dürfen", aber man benötigt z.B. auch noch die Einwilligung des Züchters u.v.m.. Sonst könnte ja jeder mit jeder Katze züchten wie er wollte. Für den Liebhaber sind die Papiere / Stammbäume / Ahnentafeln einer Rassekatze aber die einzige Garantie für die Reinrassigkeit des Tieres und somit dafür, dass die Katze sich auch mal zumindest optisch zu dem entwickelt, was man mit dieser Rasse gekauft hat. Auch ist das Vorhandensein von Stammbäumen für alle Kitten ein wichtiger Hinweis auf die Seriosität des Züchters. Ein guter, seriöser Züchter kennt folglich meistens keinen unseriösen "Züchterkollegen", der gerade billige Rassekatzen ohne Papiere hat! Unser Kauf von Marlowe und Taylor ist hier wirklich das beste Negativbeispiel: Taylor wurde offensichtlich kein Maine Coon, ob Marlowe wirklich einer ist, weiß auch niemand ganz genau, wahrscheinlich nicht mal die "Züchter". Und was man von diesen "Züchtern" zu halten hat, die uns (damals noch) Laien die Kater mit Flöhen, ohne Kaufvertrag aber mit den Worten "Wir haben mal einen günstigen Wurf für Liebhaber gemacht, deshalb ohne Papiere" verkauft haben, bedarf wohl keiner Erörterung! Kurzum: Zu einer echten Rassekatze gehört ein Stammbaum - sonst ist sie keine! Und jeder seriöse Züchter hat Ahnentafeln für seine Kitten!
Übrigens kostet der Stammbaum den Züchter gerade mal 15-20 € pro Kitten - also kann doch nicht dieses Stück Papier allein die Katze so teuer machen! Und noch was zum Nachdenken: unsere ungelockten LaPerms bekommen auch einen Stammbaum, auch wenn sie gar keine "richtigen" LaPerms sind.... Vielleicht sollten die Leute anfangen, den Stammbaum nicht als Luxus oder Zuchterlaubnis zu sehen, sondern als eine Art"Personalausweis" oder "Geburtsurkunde" für ihre Katze.

Bei 2. drängt sich mir sofort die Frage auf: Was ist ein kleiner (akzeptabler) Schönheitsfehler? Keine Katze aus einer Zucht wird je perfekt sein, jede hat Fehler. Die, die zur Zucht geeignet sind, behält der Züchter vielleicht selbst oder verkauft sie mit etwas Glück an einen anderen Züchter - dann aber auch meist für mehr Geld. Der Preis von 650 € bei uns ist für alle standardgerechten Katzen gleich, wenn sie ein Liebhaber, sprich ein Nichtzüchter kauft. Da kann die Katze 100 Mal toll für die Zucht sein oder viele "kleine" Schönheitsmakel haben, der Preis bleibt, denn er rührt im Prinzip von der Aufzucht der Kitten her. Die einzige Ausnahme, die wir bei den Preisen machen, bezieht sich auf nicht gelockte LaPerms, die durch Outcrossing und die Mischerbigkeit der meisten Katzen dieser Rasse zustande kommen. Glattharrigen LaPerm-Kätzchen fehlt also das wichtigste rassetypische Merkmal, das Lockenfell. Wie schon erwähnt werden sie zwar auch Stammbäume bekommen und wahrscheinlich größtenteils die Charaktereigenschaften der LaPerm zeigen, aber sie sind eigentlich keine LaPerms (oder LaPerm straight hair bzw. LaPerm Glatthaar, was nur Bezeichnungsvarianten sind), zumindest entsprechen sie nicht dem Standard der Rasse. Zwar kostet auch ein solches Kitten in der Aufzucht soviel wie ein gelocktes LaPerm-Kitten, aber dann machen wir beim Verkauf halt richtige "Verluste". Schließlich bauen wir eine neue Rasse auf, da muß man mit solchen Verlusten schon mal rechnen und es mit Euphorie wieder wett machen. Dafür nehmen wir ja auch mehr bei den LaPerms, die mal in die Zucht gehen werden, so dass es sich vielleicht ein wenig ausgleicht. Hat aber eine Somali von uns eine dicke Halskette oder viele Streifen, würde ich persönlich sie nicht in die Zucht verkaufen, aber diese Schönheitsfehler machen sie für Liebhaber nicht billiger. Es ist immer noch eine tolle, liebe Somali mit allem Zipp und Zapp und in die Zucht sollen schließlich nur die allerbesten gehen. Wenn wir ein Rassekätzchen mit Schönheitsfehlern billiger an Liebhaber abgeben würden, müßte dann ja auch der Umkehrschluß gelten und der Liebhaber müßte, wenn er sich ein besonders tolles und zuchtgeeignetes Tier aus dem Wurf aussucht auch den vollen Züchterpreis bezahlen! Das halten wir für inakzeptabel, zumal es dann sicherlich Leute gibt, die sich vielleicht nicht ihr liebstes Kitten aus dem Wurf kaufen, sondern ein günstigeres. Das wollen wir nicht, die Käufer sollen sich schon auf einen festen Preis einstellen können. Aber nochmals zurück zum Begriff des "akzeptablen" Schönheitsfehlers. Was ist, wenn ein Auge fehlt? Wenn ein Fuß verkrüppelt ist? Oder der Schwanz verbogen? Was ist, wenn das Kleine in seiner Kindheit schwer krank war und deshalb irgendwie anders aussieht oder sich anders verhält? Und was ist mit einem Tier, dass ohne Schuld des Züchters chronisch krank ist (z.B. Herzfehler), jetzt topfit ist, aber vielleicht nicht wahnsinnig alt wird, vielleicht aber doch? Ist das denn nicht auch nur ein kleiner, ein akzeptabler Schönheitsfehler? Kätzchen mit Defekten oder Krankheiten, die wahrscheinlich oder gar sicherlich bei ihren neuen Besitzern noch zu sehen sind oder die Auswirkungen wie z.B. häufigere Tierarztbesuche haben, werden die meisten Züchter billiger abgeben. Und das, obwohl solche Kitten den Züchter vielleicht wegen Untersuchungen oder Medikamenten eine Stange mehr in der Aufzucht gekostet haben als die gesunden Geschwister. In den meisten Fällen ist der Züchter froh, wenn er für solche Tiere überhaupt ein gutes Plätzchen findet. Über das Geld wird dann gar nicht mehr so recht gesprochen oder nachgedacht... Aber seltsamerweise wollen die meisten Leute, die nach einem Kätzchen mit Schönheitsfehlern gefragt haben, "so was" dann auch nicht, auch wenn es günstiger ist.

Am besten zeigen wir jetzt mal auf, warum Smeralda's-Kitten ihren Preis haben und dass wir daran nichts verdienen können. Ich mache eine kurze Aufstellung daraus, die Einzelheiten kann ich bei Interesse jedem genauer erklären. Aber Sie wollen ja auch noch mal fertig werden mit lesen...

Also, zum Züchten braucht man zunächst mal Elterntiere, die je nach Rasse, Qualität und Herkunft etwa 800 € und mehr pro Tier kosten. Variante eins ist: Man hält keinen Kater oder man braucht "andere Gene", also muß man zum Deckkater fahren. Eine Deckung beim Deckkater kostet je nach Rasse und Tier 250 bis hin zu sogar 1000 € . Der Deckkater muß natürlich erstmal ausgesucht werden, wobei jede Menge Telefon- und Fahrtkosten dazu kommen, denn der geeignetste Kater wohnt leider meist nicht um die Ecke, 300 km sind bei uns fast schon die durchschnittliche Entfernung (einfach) zum Kater. Bei der LaPerm kommt hinzu, dass es nicht ganz einfach ist, überhaupt einen Züchter zu finden, der eine Verpaarung mit einer rassefremden Kätzin zuläßt, was aber für diese neue Rasse unabdingbar ist. Schon auf der Suche ist man dann schnell mit 50 € Telefonkosten dabei. Vielleicht fährt man auch vorher zum Kater, um ihn und die Deckbedingungen mal live anzuschauen. Schließlich bringt man seine Katze dann bei Rolligkeit hin und holt sie nach der Deckung wieder ab (reichlich Fahrtkosten!). Zwischendrin telefoniert man immer mal wieder und hält sich auf dem Laufenden (Telefonkosten!). Mit dieser Variante haben wir die ersten 5 Jahre ausschließlich gezüchtet, da wir keinen eigenen Kater gehalten haben. Variante zwei ist dann folgerichtig: Man hat einen eigenen Deckkater. Der kostet natürlich auch reichlich in der Anschaffung (s. o.) und auch in der Haltung. Jeder, der es schon einmal gesehen hat, weiß, dass es meist nicht einfach ist, einen Kater potent zu halten. Das größte Problem ist, wenn der Kater markiert, wobei ein Katerhöschen oder auch ein Dauerputzdiplom hilfreich sein können, aber trotzdem ist der Geruch oft nicht ganz weg zu bekommen. Mal von diesem sogenannten "Spritzen" abgesehen, möchte der Kater auch gerne regelmäßig mal ein Mädel, sonst wird er unleidlich und stellt dann meist auch den nicht rolligen Girls nach, was die wahnsinnig nervt. Oft werden Kater in einem separaten Raum gehalten, um allen Beteiligten das Leben etwas zu erleichtern. Und ein Katerzimmer kostet Platz, Wohnraum, den man bezahlt. Als Lohn für die se vielen Umstände steht einem aber auch immer ein Kater zur Verfügung, zu dem man nicht fahren muß. Außerdem kann man ihn, wenn man seine Zuchtlinien nicht für sich exklusiv haben möchte, auch zum Decken frei geben. Wer seinen Kater aber nicht ständig decken läßt, der wird auch durch Anbieten eines Deckkaterservices nicht auf seine Kosten kommen...
Nimmt nun alles seinen "normalen" Lauf und die Katze nimmt auf, bastelt in ihrem Bauch Dank guter Ernährung einige schöne und gesunde Babys zusammen, die sie auch ohne Probleme zur Welt bringt, dann hat man schon richtig Glück. Klappt z.B. das Decken auch bei mehreren neuen Versuchen (Nachdecken) nicht, so ist mindestens die halbe Deckgebühr futsch, ohne das man Babys hat! Und dann hat man obendrein noch vielleicht eine Katze, die gar keine Babys bekommen kann. Eine Geburt geht in der Regel normal von Statten, aber wenn nicht, wird es teuer (Kaiserschnitt)! Auch kommt es vor, dass der Wurf einfach klein ist, nur aus einem oder zwei Kitten besteht. Bei einer großen Entfernung und einem teuren Kater ist das natürlich richtig bitter.... Aber wir nehmen mal an, alles ging glatt, es gab keine Schwangerschafts- oder Geburtsprobleme, alle Kitten (nehmen wir mal 4 Babys an, das ist bei uns schon eher ein großer Wurf) sind gesund und munter! Jetzt leben, wachsen und gedeihen die Babys mindestens 13 Wochen in unserer Obhut. Man kann grob sagen, dass sie ab etwa der 4. Woche selbst fressen und aufs Katzenklo gehen. Anfangs merkt man das Futter noch nicht so, aber man bemerkt, dass man plötzlich irgendwie nur noch verbrauchtes Streu wegwirft in ungeahnten Mengen. Was sich 4 Kitten ab der 8. Lebenswoche an dem hochwertigen Kitten-Food (4 kg kosten um die 25 €) reinstecken können, ist unglaublich! Dazu noch einige Dosen Futter, die irgendwie immer noch Platz haben zwischen den Rippen oder eben im Katzenklo, das nun fast ständig voll ist. Ich habe noch nie die Kosten für das spezielle Futter der Mutter und die Ernährung der Kitten (Trocken- und Dosenfutter) ausgerechnet, aber ich schätze man kommt schon auf gut 350 € bei 4 Babys. Wie schon erwähnt nimmt auch der Verbrauch an Katzenstreu deutlich zu - klar, so viel wie die Racker dann irgendwann fressen! Wir nehmen relativ teueres Streu, ich würde schätzen, dass man für einen 4er Wurf etwa 150 bis 250 € zusätzlich zur normalen Ration allein für Streu ausgibt. Die Babys (samt Mama) werden mehrfach entwurmt und allermindestens einmal gut untersucht, da ist man leicht 100 € los, auch wenn der Tierarzt einen kulanten Preis für den Wurf macht. So "billig" ist Kittenaufzucht natürlich auch nur, wenn man kein gesundheitliches Problem, keinen Durchfall, keinen Schnupfen, keine Verletzung und nichts dergleichen hat während der ersten 13 Wochen beim Züchter - und das ist echt unwahrscheinlich, irgendwas ist immer mal! Fehlt vom Medizinischen her nur noch das Impfen: Smeralda's Miezen sind fertig grundimmunisiert gegen Katzenseuche, -schnupfen & Chlamydiose (etwa 65 € pro Kitten) und auf Wunsch haben sie die erste Leukoseimpfung bekommen (ca. 25-30 €) . Bevor wir Leukose impfen, wird mindestens ein Kitten des Wurfes auf Leukose und FIV getestet, auch der FIP-Titer wird bestimmt (dieses "Infektionsprofil" kostet etwa 80 € samt Blutabnahme). Falls wir die Kleinen als Wurf oder als Kitten ausstellen, sind sie auch noch Tollwut geimpft (lächerliche 20 € pro Katzennase), vielleicht sogar vom Amtstierarzt untersucht, wenn sie noch recht jung (10 bis 11 Wochen) waren. Und die Ausstellungsgebühr kommt auch noch dazu.

Die Kitten brauchen Stammbäume! Dazu muß man Mitglied in einem Katzenverein sein, das kostet beim RVDE für uns beide zusammen 64 € im Jahr - nicht allzuviel! Auch die Ahnentafeln sind - wie schon erwähnt - für den Laien ungeahnt billig: 15 € pro Kitten.

Jetzt müssen wir die Kitten nur noch in gute Hände verkaufen. Zum Teil werden unsere Somalis schon heiß erwartet, sind reserviert bzw. vorbestellt. Die allermeisten Interessenten haben via Internet zu uns gefunden, so dass wir uns für die Somalis Anzeigen in den Printmedien fast sparen konnten. Bei unserer Maine Coon Zucht haben wir damals aber auch ganz andere Erfahrungen gemacht und teilweise über 1000 (damals noch) DM für Anzeigen in Tages- und Fachzeitungen ausgegeben. Eine Anzeige in einem Zuchtbuch (ganzjährig) kostet auch so um die 100 €, da setzt wir meist pro Rasse wenigstens eine unserer Zuchtkatzen rein. Man sollte darin auch mit einer seltenen Rasse wie der LaPerm nicht fehlen, um Werbung für die Rasse, die Cattery und den Nachwuchs zu machen! Überhaupt züchten wir mit der LaPerm nun eine Rasse, die der normale Liebhaber nicht kennt, Inserate in Tageszeitungen machen da wenig Sinn. Das bedeutet für uns, dass wir anderweitig erstmal die Rasse bekannt und interessant machen müssen, damit wir auch Interessenten und dann schließlich Reservierungen haben. Das funktioniert am besten über Katzenausstellungen. Grundsätzlich stellen wir unsere erwachsenen Katzen beider Rassen recht viel aus, um sie so einem breiten, interessierten Publikum ohne Web-Zugang vorzustellen. Wenn es zeitlich hinhaut und auch eine Ausstellung in der Nähe ist, stellen wir auch gerne unsere Würfe aus, nicht zuletzt, um Interessenten für die Kitten zu finden. Ausstellungen haben den Vorteil für den Züchter, dass er nicht nur seine Kitten zeigen kann, er bekommt sie sogar noch vom Richter bewertet, was schon mal ganz interessant sein kann. Kitten ausstellen bedeutet erstmal Fahrtkosten und dann auch noch eine Meldegebühr von etwa 30 bis 50 € pro Tag für einen Wurf. Wenn es nur noch einzelne "übrig gebliebene" Kitten sind, die mittels Ausstellung verkauft werden sollen, werden etwa 20 € pro Tag und Tier in der Einzelwertung verlangt. Bei diesen Kosten kann man nur hoffen, dass man zu den Glücklichen gehört, die Kitten ohne viel Aufwand verkaufen können.
Sogar wenn man nun endlich nette Käufer hat, kostet es - zumindest bei uns! - erst noch mal Benzingeld, um die Kleinen den Käufern nach Hause zu bringen. Das Telefonieren mit den Leuten rechne ich mal nicht ein, das ist einfach "Privatvergnügen". Was auch sehr gerne übersehen wird, ist dass man den Kitten Futter ins neue Heim mitgibt, auch etwas Spielzeug und auch jede Menge Fotos, damit man sich vorstellen kann, wie das Kätzchen mal aussah und wie nett es aufgewachsen ist. Allein für Fotos zahlen wir bei jedem Wurf mindestens 50 €!

Es gibt aber noch weitere Kosten, die ein Wurf im Vorfeld schon verursacht:

Laut den meisten Katzenverein muß die Zuchtkätzin mindestens einmal ausgestellt und mit "Vorzüglich" bewertet werden als "Beweis" für ihre Zuchttauglichkeit. Jeder gute Züchter bringt seine Katzen aber möglichst zum Champion (der niedrigste Titel), bevor es Babys gibt. Wie eben schon erwähnt gehören wir zu den Leuten, die eher etwas mehr ausstellen. Es kommen also nicht unerhebliche Kosten nur durch Ausstellungen und Titel zusammen, allein durch die Meldegebühren für Ausstellungen (pro Tier und Tag etwa 20 €) und die Fahrtkosten, für höhere Titel sogar bis ins Ausland. So hat z.B. der Europachampion von unserer Naomi allein an Meldegebühren damals etwa 500 DM gekostet, die Fahrtkosten zu den Shows (sogar zwei Fahrten nach Belgien und eine Übernachtung) kommen auch noch dazu, und immer war noch mindestens eine Katze (Kastrat) zur Begleitung mit...Sie merken schon, bei Ausstellungen kann man richtig Geld lassen. Dennoch ist es eine gute Plattform und ich bin der Meinung, dass man als Züchter da schon "mitspielen" sollte.

Was auch nicht zu vergessen ist: Die Eltern des Wurfes müssen auch geimpft sein! Bei Wohnungshaltung ist eigentlich nur die Seuche/Schnupfenimpfung nötig, aber weil wir züchten und ausstellen sind alle unsere Zuchtkatzen auch gegen Leukose und Tollwut geimpft, teilweise sogar gegen FIP. Wir lassen auch Untersuchungen auf einige vererbbare Krankheiten an unseren Zuchttieren vornehmen, was je nach Untersuchung auch nicht ganz billig ist, meist geht nichts unter 50 €. Und laut dieser Aufstellung ist dann noch keine Katze aus unserer Cattery je auch nur ein wenig krank gewesen, es war immer alles problemlos, was ja in dieser Form garantiert nicht passiert....

Wenn sie Spaß daran haben, rechnen Sie doch mal zusammen! Wenn nicht, dürfte auch so jetzt klar sein, warum mit Katzenzucht nichts zu verdienen ist und man froh sein kann, wenn man die Kosten deckt. Wenn man wie wir noch ein paar Kastraten mit durchfüttert, wird man nie "Gewinn" machen. Wollen wir auch nicht, wir lieben dieses Hobby. Wir wollen nur, dass mit 650 € für ein Smeralda's Kitten die Arbeit, die wir uns gemacht haben, ein wenig honoriert wird. Deswegen lassen wir da auch nicht mit uns handeln, dass sind unsere Tiere wert! Und selbst wenn wirklich mal alles unglaublich glatt geht und etwas Geld von einem Wurf übrig bleibt, so kauft man den Katzen halt einen neuen Kratzbaum. Für uns geben wir das Geld sicher nicht aus....

Noch zwei Punkte zum Thema "Geld verdienen mit Katzenzucht": Wenn wir nicht die Katzen hätten und ihnen Platz und ein schönes Heim bieten wollten, wo auch die Kitten noch genügend Freiräume haben, dann würden wir sicher nur 3 Zimmer benötigen - und nicht ein Haus mit 5 Zimmern und Freigehege.... Und den monatlichen Differenzbetrag zwischen der Miete einer 3-Zimmer-Wohung und eines 5-Zimmer-Hauses können wir über die Katzenzucht niemals wieder "reinholen". Außerdem bin ich wie oben schon erwähnt seit einiger Zeit "Vollzeitkatzenmama", gehe nur noch wenige Stunden in der Woche arbeiten, um in meiner "Freizeit" der Katzencrew und dem Nachwuchs noch gerecht zu werden. Schließlich will doch jede Katze ihre Streicheleinheiten und ihre Aufmerksamkeit, von der Pflege mal ganz abgesehen. Und ich möchte die Tiere ja auch noch genießen und nicht nach Feierabend mal kurz alle Knuddeln... Fakt ist aber: einem normalem Vollzeitjob nachzugehen ist sicherlich einträglicher als die Katzenzucht.

Und ganz zum Schluß dieses Themas möchte ich den Preis einer Rassekatze auch noch von einer ganz anderen Seite beleuchten: Für uns ist der Preis auch als Lebensversicherung zu verstehen! Es gibt immer noch nicht wenige Leute, bei denen sich der Wert eines Tieres nach seinem Anschaffungspreis richtet. Folglich lassen solche Leute einem teueren Tier leichter alle erdenkliche Gesundheitsvorsorge zukommen. Auch gibt man eher teueres, gutes Futter. Gott sei Dank denken nicht alle so, aber man erkennt das leider auch nicht an der Nasenspitze. Kurz gesagt: Wem eine 650 €-Katze zu teuer ist, der will sich vielleicht auch nicht den Tierarzt, die Impfungen und das gute Futter leisten - und für solche Leute züchten wir unsere Smeralda's Katzen sicherlich nicht.

Wie erkenne ich als Laie den "guten Züchter"?

Was ist das beste: Eine, zwei oder mehrere Katzen? 

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geschrieben von Sylvie Groenveld
© Stefan Groenveld, 2000